Gerade jetzt in der kälteren und trockenen Jahreszeit leiden Betroffene besonders. Neurodermitis ist eine chronisch verlaufende entzündliche Hauterkrankung – 2-5% der Erwachsenen und 10-20% der Kinder sind betroffen. Sie ist nicht ansteckend und verläuft meist in Schüben und in unterschiedlichen Schweregraden. Sehr oft ist zu beobachten, dass eine Besserung bis zum Schulkindalter auftritt.

Die Ursache ist eine Störung der Haut-Barriere-Funktion. Dadurch kommt es zu einem Feuchtigkeitsverlust und einer zu geringen Talgproduktion, was zu einem gestörten Wasser-Fett-Haushalt führt und in weiterer Folge zu trockener Haut, Juckreiz und Entzündungen.

 

Oft ist Neurodermitis genetisch bedingt, vor allem Kinder sind meist erblich vorbelastet. Wenn beide Elternteile betroffen sind, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 60-80%. In der Fachsprache bezeichnet man die Erkrankung als eine „atopische Dermatitis“. Vor allem Menschen mit „atopischer Disposition“ sind betroffen, das heißt, das Immunsystem neigt zu einer Überempfindlichkeit auf bestimmte Substanzen oder Reize (Trigger) in der Umgebung.

 

Auslöser oder Trigger sind zum Beispiel:

 

  • Inhaltsstoffe der Kleidung (zB: Wolle)
  • Hitze oder Kälte
  • zu häufiges Baden
  • Seifen
  • Schwitzen
  • psychische Faktoren wie Stress und Aufregung

 

Bei der Behandlung steht die Basispflege an erster Stelle. Der Körper sollte ständig mit genug Feuchtigkeit versorgt sein, damit erst gar nicht ein Schub entstehen kann bzw. um den Abstand zwischen den Schüben zu verlängern. Der Fett- und Feuchtigkeitsgehalt sollte erhöht werden, um die Schutzfunktion der Haut zu unterstützen und die Hautbarriere zu reparieren.

Außerdem sollte „Kratzen“ so gut es geht vermieden werden, um den Teufelskreislauf „Jucken-Kratzen-Entzündung-Infektion“ zu durchbrechen. Daher ist es ratsam, die Fingernägel so kurz wie möglich zu halten. Weiters ist empfohlen, die Auslöser so gut es geht zu vermeiden. Während eines Schubes hilft eine antientzündliche Therapie, die nach einer ärztlichen Kontrolle verordnet wird.

 

Die Pflegeprodukte, die sich für die Basispflege eignen, sollten frei von Duftstoffen, Konservierungsmittel wie Parabene und Farbstoffen sein. Sehr oft enthalten entsprechende Salben bzw. Lotionen pflegende Öle wie zum Beispiel Nachtkerzenöl.  Es enthält Linolsäure und Gamma-Linolensäure, die die Schutzfunktion der Haut stärken und den Feuchtigkeitsverlust minimieren. Kühlende Bestandteile wie Menthol werden als angenehm empfunden bzw. kann die Salbe oder Creme vor der Verwendung im Kühlschrank gelagert werden. Auch kühlende Sprays eignen sich in der Akutphase während eines Schubes.

Zur Reinigung sollten nur rückfettende und pH-neutrale Produkte verwendet werden, die einen hohen Anteil an Lipiden enthalten und die Haut geschmeidig machen. Damit schützt man sie vor Austrocknung und lindert den Juckreiz.

Hier geht es zu den speziellen Pflegeprodukten bei Neurodermitis

Beavit Online-Redaktion: G.V.

Stnd: 02.2020