Der Frühling zieht ins Land, lässt Bäume, Blumen, Gräser sprießen und quält damit alle Pollenallergiker. Dabei sind nicht die Pollen an sich an der allergischen Reaktion Schuld, sondern Eiweißkomponenten in den Pollen, auf die das Immunsystem von Allergikern überempfindlich reagiert. Die Eiweiße werden wie Krankheitserreger behandelt und bekämpft, wodurch die bekannten Allergiesymptome wie häufiges Niesen und juckende Augen ausgelöst werden. Ob die genannten Symptome allerdings auf eine Pollenallergie zurückzuführen sind, muss erst durch entsprechende Tests vom Arzt abgeklärt werden, um andere Ursachen auszuschließen und die genaue Art der Pollen zu bestimmen, auf die man allergisch reagiert.
Eine Behandlung von Heuschnupfen ist auch den hartgesottensten Allergikern anzuraten, denn die Allergie kann sich durch einen sogenannten Etagenwechsel verschlimmern. Bei einem Etagenwechsel verlagern sich die Symptome von der Nase in tiefere Bereiche der Atemwege bis in die Lunge. Geschieht dies, dann können die Betroffenen eine Asthmaerkrankung entwickeln. Soweit muss es aber nicht kommen. Zur Behandlung von Heuschnupfen gibt es im Wesentlichen drei Methoden: Allergenvermeidung, Medikamentöse Behandlungen und Hyposensibilisierung.
Die Vermeidung von Pollen klingt hier einfacher als es für die Betroffenen in Wahrheit ist. Tipps sich vor Pollen zu schützen gibt es zahlreiche, wobei nicht alle davon das Leben einfacher machen. Halten Sie nach Möglichkeit die Pollen aus ihrer Wohnung, indem sie Kleidung und Schuhe am Eingang ablegen, Pollengitter montieren oder die Fenster geschlossen halten und nach Möglichkeit spätnachts oder frühmorgens lüften. Gewaschene Wäsche sollte nur in Innenräumen zum Trocknen aufgehängt werden, damit sich keine Pollen darin absetzen können. Um trockene Schleimhäute, die leichter reizbar sind, zu vermeiden, wird empfohlen viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Auch Nasenduschen mit Kochsalzlösung und rückfettende Nasensalben können zuweilen vor Pollenbelastung schützen. Darüber hinaus kann die Beobachtung der aktuellen Pollenbelastung in der Luft die Lebenssituation verbessern. Hierzu hat zum Beispiel die Medizinische Universität Wien einen Pollenwarndienst eingerichtet, den Sie online oder mittels App nutzen können (www.pollenwarndienst.at).
Für die medikamentöse Behandlung von Heuschnupfen gibt es dank medizinischer Forschung bereits eine Vielzahl an Präparaten. Nasensprays, Augentropfen und Tabletten sind besonders in den intensiven Phasen der Pollenbelastung von hoher Wirksamkeit. Vor allem Antihistaminika und Glukokortikoide sind weitverbreitete Helfer in der Not und bieten in den akuten Phasen schnelle Linderung. Dabei sollte man aber bedenken, dass zwar die Lebensqualität von Allergikern entscheidend verbessert wird, allerdings nur die Symptome, nicht aber die Krankheit selbst bekämpft wird.
“Schluss mit der Überempfindlichkeit” – so könnte man das Motto der Hyposensibilisierung beschreiben, obgleich der Name der Therapie das komplette Gegenteil vermuten ließe. Das Grundprinzip dieser Therapie liegt darin, die überempfindliche Reaktion des Immunsystems zu verringern und die allergischen Reaktionen zu unterbinden. Hierbei werden dem Patienten geringe Dosen des Allergens verabreicht, um so langfristig den Körper an die Pollenbelastung zu gewöhnen. Diese Therapieform ist grundsätzlich sehr erfolgreich, wird aber dennoch von den wenigsten Betroffenen in Anspruch genommen. Ein Hauptgrund dafür ist, dass viele die Risiken der Pollenallergie, etwa die Entwicklung weiterer Allergien oder Asthma, oft unterschätzen. Eine Hyposensibilisierung ist jedoch aktuell die einzige Therapieform, die die Ursache der Pollenallergie in Angriff nimmt und der Entwicklung weiterer Allergien und Asthma vorbeugt.